Kinderarbeit auf Kaffeeplantagen?

Ein Film des britischen Senders Channel 4 soll Teenager bei der Ernte in Guatemala zeigen.
© Pixabay

Kaffeekapseln von Nespresso

Nach einem Fernsehbericht über angebliche Kinderarbeit auf guatemaltekischen Kaffeeplantagen will der Präsident des mittelamerikanischen Landes eine Gesetzesänderung initiieren. Im britischen Fernsehsender Channel 4 wurde am Montagabend (2.3.) ein Film ausgestrahlt, der angeblich zeigte, wie Kinder in Guatemala Kaffee ernteten, der für den Verkauf durch Starbucks und Nespresso bestimmt war.
Guatemalas Präsident Alejandro Giammattei betonte in einer Pressekonferenz, sein Land habe große Fortschritte im Kampf gegen die Kinderarbeit gemacht. Er beklagte, die Vorwürfe gefährdeten die Existenz der rund 500.000 Guatemalteken, die vom Geschäft mit dem Kaffee lebten. Er verkündete aber auch die Gründung einer Kommission zur Untersuchung der Vorwürfe unter Mitwirkung des Außenministers und des Wirtschaftsministers. Giammattei kündigte außerdem an, einen aus dem Jahr 2014 stammenden Gesetzesentwurf, der unter anderem eine Erhöhung des Mindestalters für Erwerbstätigkeit von 14 auf 16 Jahre vorsieht, wieder im Parlament einzubringen.
Nespresso teilte mit, umgehend Untersuchungen angestoßen und Maßnahmen ergriffen zu haben, als es von den Vorwürfen erfahren habe. Vor allem werde der Ankauf von Kaffee aus der betroffenen Region angehalten, bis man sicher sein könne, dass es dort keine Kinderarbeit gebe.
Hollywoodstar George Clooney, der Markenbotschafter von Nespresso, zeigte sich nach Medienberichten überrascht und traurig über die Vorwürfe. Das Unternehmen habe noch Arbeit vor sich, sagte er demnach. Er hoffe, dass der Journalist, von dem der Film stammte, die Zustände weiter untersuche.
Starbucks sagte der britischen Zeitung “The Guardian”, es habe die Vorwürfe untersuchen lassen. Dies habe ergeben, dass das US-Unternehmen keinen Kaffee von den Plantagen, die im Film vorkommen, angekauft habe. Allerdings arbeitet die Kaffeehauskette teilweise mit Kapseln von Nespresso.
APA/red

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