Vorfreude auf Gastro-Öffnung

Manche Betreiber erhoffen sich schon Normalität
© Pixabay

Die Nachtgastronomie muss weiterhin geschlossen bleiben.

Im ganzen Land freuen sich Gäste und Betreiber auf die langersehnte Öffnung der Gastronomie. Am 19. Mai soll es soweit sein. Österreichs Wirte befinden sich bereits in der Vorbereitung um die Auflagen der Regierung erfüllen zu können. Manche setzten aus Slot um mehr Gäste bewirten zu können, andere erhoffen sich Normalität.

Stimmen aus der Branche

Franz Huditz, Chef der Villa Lido am Wörthersee in Klagenfurt sagt, dass sehr viele Reservierungen rein. Kommen würden und man merke, wie sehr die Leute wieder Restaurants besuchen wollen. Auch hier ist man bemüht, die Auflagen einzuhalten Gäste können sich über die “myvisit“-App der Kärnten Werbung registrieren. Der Gastronom appellierte an alle, sich an die Maßnahmen zu halten. Die Disziplin aller sei notwendig, um einen erneuten Lockdown zu verhindern. Huditz hofft darauf, dass die bestehenden Maßnahmen nach einer Zeit aufgehiben werden und man wieder zur „Normalität“ übergehen könne.
Wegen den Verkürzten Öffnungszeiten aufgrund der Sperrstunde um 22 Uhr und den Platzbeschränkungen, gilt es klug vorzugehen. Wolfgang Wöhrnschimmel vom Gasthaus Wolf auf der Wiener Wieden arbeitet mit Slots. Frühe Gäste bekommen Tische von 17 bis 19:30 Uhr. Spätere Gäste können von 19:30 bis 22 Uhr speisen. Der Gastronom ist erleichtert, dass sich sein kleiner Betrieb über die lange Schließungszeit halten konnte. Viele seiner Mitbewerber ließen sich umschulen.
Die Kärntner Wirtin, Juliane Linder betreibt ein kleines Lokal namens „Frau Jot“ im Zentrum der Bezirksstadt Spittal. Laut Linder würden sich die Gäste schon darauf freuen, bald wieder im Gasthaus einkehren zu können. Das Lokal stellt von Lieferservice wieder auf Konsum im Gasthaus um. Wie groß der Andrang sein wird, könne die Wirtin schwer einschätzen. Deswegen werde man beim Herrichten der ersten Mittagsmenüs darauf Rücksicht nehmen. Sorgen bereiten der Gastronomin die drohenden Diskussionen mit Gästen, die weder getestet, noch genesen oder geimpft sind. Auch die Überwachung der Selbsttests im Lokal erachte sie als „nicht so leicht“.  Rund um die Gästeregistrierung sehe sie ebenfalls Unklarheiten: „Wie lange muss ich das aufbehalten, wie ist das mit dem Datenschutz?“, fragte Linder. Außerdem wisse sie nicht, ob sie sich selbst einfach so zum Covid-Beauftragten im Restaurant ernennen könne oder dafür eine Schulung brauche. In der Verordnung ist lediglich vom Bestellen eines Zuständigen die Rede.
Weiterhin geschlossen bleiben muss die Nachgastronomie. „Selbstverständlich ist es ein positives Zeichen, dass die Tagesgastronomie öffnet, denn dies ist die Grundlage für das weitere Öffnen der Nachtgastronomie. Allerdings finden sich in der Verordnung mit keinem Wort Perspektiven für die Nachtgastronomie“, so Stefan Ratzenberger, Obmann des Verbandes Österreichischer Nachtgastronomen (VÖNG). Er forderte die Schaffung einer rechtlichen Definition für die Nachtgastronomie. Außerdem müsse die Kurzarbeit in der Nachtgastronomie bis zum Ende der Pandemiemaßnahmen erhalten bleiben. Es brauche steuerliche Erleichterungen für nachtgastronomische Betriebe, etwa bei der Garderobe oder bei Eintritten. Laut Ratzenberger müssten Zeltfeste die gleichen Auflagen bekommen wie die Gastronomie. Dadurch erhoffe man sich einen geringeren Geschäftsabfluss. „Ohne weitere wirtschaftliche Hilfen bis ins Erste Quartal 2022 wird die heimische Nachtgastronomie nicht mehr in der Form vor der Pandemie existieren“, warnt Ratzenberger.
APA/red

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