G7-Treffen in Biarritz: Ein Gipfel des Genusses

Gastgeber Frankreich setzt seine Küche dabei für die Diplomatie ein.
@ European Union / G7 Summit 2019

G7-Gipfel: Die Staats- und Regierungschefs beim Abendessen

Der G7-Gipfel im französischen Biarritz ist das 45. Gipfeltreffen der Regierungschefs der sieben großen Industrienationen, den G7-Staaten. Frankreich stellt dabei seine Küche in den Dienst der Diplomatie. Präsident Emmanuel Macron verwöhnt seine Staatsgäste beim Gipfeltreffen mit Leckereien aus der französischen Küche und ihrer regionalen Schwester, der baskischen Küche. Monatelange Arbeit floss in die Zusammenstellung der Menüs, wie die Verantwortlichen berichten:
„Der Präsident hat alle Menüs persönlich abgesegnet”, sagt Vincent Jumert, der Vize-Protokollchef des Elysée-Palasts. „Wir haben ihm Vorschläge vorgelegt, und er hat die Auswahl getroffen.” Von Anfang an habe Macron Vorgaben gemacht: Das Essen sollte französisch und regional sein, es sollte umweltfreundlich sein und hohen Nährwertstandards genügen.

Essen und Diplomatie

Speisen sei schon immer ein wichtiger Teil der Diplomatie gewesen, so Jumert: „Wir wollen dazu beitragen, über die Gastronomie ein wenig zur Entspannung bei den Verhandlungsrunden beizutragen.” Denn in der Weltpolitik sei es nicht anders „als bei einem alten Ehepaar – bei Tisch werden die Probleme ausgetragen”.
Fast 700 Flaschen aus dem baskischen Weingut Cave de Irouleguy sind für die Staats- und Regierungschefs bereitgestellt worden.  Für alle Staats- und Regierungschefs gebe es erstmal das gleiche Menü, „aber natürlich bieten wir ein oder zwei Ersatzgerichte an, falls es einem der Staatschefs nicht schmecken sollte”, sagt die Sterneköchin Andrée Rosier, die für das Arbeits-Lunch am Montag verantwortlich ist. Schließlich sind unter den Gipfelteilnehmern erklärte Fleischliebhaber wie US-Präsident Donald Trump ebenso wie der Vegetarier Narendra Modi aus Indien.
Nicht nur die Spitzenpolitiker werden noch bis zum Ende des Gipfeltreffens am Montag verköstig, sondern auch die rund 3000 Mitglieder zählenden Delegationen. Gastronom Salva rechnete vorab mit alleine rund 3600 Tassen Kaffee und 1200 Tassen Tee pro Tag.  Und er will die Gelegenheit nutzen, die Küche des Baskenlands weltweit bekannt zu machen, mit Spezialitäten aus den Pyrenäen und aus dem Atlantik. Federführung bei der Menüauswahl hatte der Chefkoch des Elysée-Palasts, Guillaume Gomez. Er stand vorab mit den Köchen der internationalen Staats- und Regierungschefs in Kontakt, um sich über Besonderheiten wie Allergien, Vorlieben oder Ernährungsbeschränkungen zu informieren. Die Kosten für die Bewirtung machen nur „einen Bruchteil” der auf 34 Millionen Euro geschätzten Gipfelkosten aus, so der Elysée-Palast.
APA/Red

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