Bei Mobbing schauen viele weg

Der Selbsthilfeverein Mose gibt Opfern konkrete Hilfestellungen.
© Pixabay

Mobbing-Opfer

Mobbing geschieht oft im Verborgenen. Es sind subtile Angriffe, in erster Linie seelischer Natur, die über einen längeren Zeitraum stattfinden und zum Ziel haben, eine Person zu isolieren, zu schwächen, auszugrenzen oder zu vertreiben. Mobbing erfolgt entweder durch eine einzelne Person oder durch eine Gruppe. Es geht dabei nicht wie bei einer gewöhnlichen Auseinandersetzung um eine Sache, sondern um eine Person. Die Geschichte von Heinrich Wicke zeigt dies deutlich: Wicke war fast dreißig Jahre im Sicherheitsdienst der Österreichischen Nationalbank (ÖNB) beschäftigt. An seinem Arbeitsplatz wurde er immer wieder von einem Vorgesetzten gemobbt. Mehrere Versuche von verschiedenen Institutionen Hilfe zu erhalten scheiterten. Die ständige psychische Belastung führte zu gesundheitlichen Problemen und schließlich zur Frühpensionierung. Erst nach etlichen Protestaktionen kam es zu einer für beide Seiten zufriedenstellenden Einigung mit der Leitung der ÖNB. Aufgrund dieser Erlebnisse gründete 2015 Wicke den Selbsthilfeverein Mose. Dieser setzt sich für Gemobbte ein, um durch Gespräche und kleinen Zielvorgaben den Opfern in ihrer Situation Mut zu machen und zu helfen. Denn Wicke ist überzeugt, dass „die wahren Experten für Mobbing jene sind, die es selbst erfahren haben“.
Der Selbsthilfeverein Mose bietet Gruppentreffen an, bei denen die Gemobbten auch anonym bleiben dürfen. Über das Telefon oder über Soziale Medien beratet er Opfer von Psychoterror, Ausgrenzung und Diskriminierung. „Wir informieren auch über professionelle Hilfseinrichtungen und halten mit diesen Kontakt, und wir vernetzen uns über die Landesgrenzen hinaus mit anderen Anti-Mobbing-Organisationen“, erklärt Wicke. Zudem versuchen die Mitglieder der Selbsthilfegruppe auf Veranstaltungen und Demonstrationen die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam zu machen. Auf Wunsch begleiten sie Gemobbte als Prozessbeobachter bei Gerichtsverhandlungen. Weitere Informationen unter www.mose.at.

„MS Young“-Gründerin bittet um Hilfe

Michaela Fries, die Gründerin von „MS Young“, sitzt wegen einer Multiple Sklerose-Erkrankung seit vielen Jahren im Rollstuhl. Trotzdem gründete sie in Krems eine Selbsthilfegruppe, um Personen mit dem gleichen Schicksal Mut zu machen. Sie hat noch einen großen Wunsch: Sie möchte noch einmal eine Fahrt ans Meer machen. Dies ist aber nur mit einer Assistenzkraft möglich. Da Frau Fries aber nur eine erhöhte Familienbeihilfe erhält, benötigt sie für dieses Vorhaben vor allem eine finanzielle Unterstützung. Unter der E-Mail ms-youngkrems@aon.at können Sie gerne mit Frau Fries Kontakt aufnehmen.
red

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