Neuer Rekord für Wien: 17,6 Mio. Nächtigungen

Der Umsatz der Hotellerie dürfte erstmals 1 Mrd. Euro übersteigen.
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Der Boom reißt nicht ab: Im Vorjahr sind in Wien rund 17,6 Mio. Gästenächtigungen verzeichnet worden. Das sind 6,8 Prozent mehr als 2018 – und damit ein neuer Rekord. Wie der Wien-Tourismus am Mittwoch bei der Bilanz-Pressekonferenz berichtete, sind auch die Umsätze in der Hotellerie entsprechend gestiegen. Erstmals könnte dabei die Marke von 1 Mrd. Euro übertroffen werden.
Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) sprach von “ansehnlichen Rekorden” und verwies zugleich darauf, dass die “Tourismusgesinnung” der Wienerinnen und Wiener nach wie vor sehr hoch sei. Neun von zehn Befragten stünden laut einer aktuellen Studie der Branche positiv gegenüber. Der selbe Wert ergibt sich übrigens auch bei Gästen, die gefragt werden, ob sie Wien weiterempfehlen. 90 Prozent gaben an, dies tun zu wollen.

Erfolgreicher Dezember

Maßgeblich zum Erfolg trug der vergangene Dezember bei. 1,7 Mio. Nächtigungen wurden in diesem Monat registriert. Das sind um fast 7 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Umsatzzahlen für diesen Monat liegen noch nicht vor. Bis November betrugt der Netto-Nächtigungsumsatz der Beherbergungsbetriebe aber bereits 904 Mio. Euro. Das waren um 14 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2018. Hanke und Tourismusdirektor Norbert Kettner gingen heute davon aus, dass das Gesamtjahr 2019 die Milliarden-Marke knacken dürfte.
83 Prozent der Nächtigungen im Vorjahr betrafen internationale Besucher. Aus den zehn touristisch für Wien wichtigsten Ländern stachen vor allem Italien, Frankreich und Spanien hervor – wobei letzteres sogar mit 20 Prozent Zuwachs aufwarten konnte. Starke Steigerungsraten wurden auch bei Besuchern aus Israel oder Japan vermeldet. Aus den Hauptmärkten gab es mit Großbritannien nur ein einziges Land, das ein Minus zu verbuchen hatte.

Trotzdem weniger Hotelbetriebe

2019 wurden auch erstmals mehr als eine Million Nächtigungen von US-Amerikanern registriert. Wobei hier eine weitere Steigerung wahrscheinlich erscheint: AUA-Vorstandsmitglied Andreas Otto verwies heute etwa auf die neue Destination Boston, die heuer ins Programm genommen wird. Kettner betonte jedoch, dass auch der Anteil der Besucher, die mit dem Zug nach Wien kommen, erhöht werden soll.
Die Zahl der Hotelbetriebe hat sich – trotz Boom – verringert. Waren es 439 noch 2016, sank die Zahl zuletzt auf 422. Allerdings sei das Bettenangebot insgesamt gewachsen, da die Häuser immer größer werden. Die Bettenauslastung kletterte im Vorjahr auf 61,9 Prozent (2018: 60,2 Prozent), die Zimmerauslastung lag bei rund 80 Prozent (2018: 78 Prozent).
Kettner wagte bereits einen Ausblick auf 2020. Er sprach von einer “Verschnaufpause” auf hohem Niveau. Denn frühere Zuwächse, etwa Ende 2018, seien unter anderem auf den damals einsetzenden Wettbewerb von Low-Cost-Carriern zurückzuführen. Dieser Effekt habe sich inzwischen neutralisiert. Auch eine mögliche Konjunkturschwäche in wichtigen Quellmärkten wurde ins Treffen geführt.
Beim Marketing wird auch der Wien-Tourismus heuer auf den “Jahresregenten” Ludwig van Beethoven setzen, der vor 250 Jahren das Licht der Welt erblickte. Generell wirbt man vor allem um wohlhabendere Reisende – und um Familien. Wobei das klassische Bild hier heuer ausgeweitet wird. In Italien wird die entsprechende Kampagne um die lesbische bzw. schwule Zielgruppe ergänzt.

 
APA/Red

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