Licht & Schatten für Tourismus

Regierungsprogramm: Die Gewerkschaft begrüßt Schritte gegen Overtourism. Klares Nein zu Ausweitung der Rot-Weiß-Rot Card“.
© pixabay

Angekündigte Maßnahmen gegen Overtourism begrüßt die Gewerkschaft

„Durchaus positive Entwicklungen – aber auch höchst problematische Punkte für die Tourismuspolitik der kommenden Jahre – ortet Berend Tusch, Vorsitzender des Fachbereichs Tourismus in der Gewerkschaft vida, im neuen Regierungsprogramm.

„Vor allem wenig durchdacht scheint die geplante Senkung der Lohnnebenkosten. Die sehe ich höchst kritisch, wenn nicht sichergestellt ist, dass sich die ArbeitnehmerInnen die Reduktion nicht selbst bezahlen müssen“, so der vida-Gewerkschafter. Er fordert, dass „eine Verschlechterung der sozialen Absicherung in direkter und indirekter Form ausgeschlossen werden muss“. Tusch warnt zudem vor einer geplanten Senkung von Einkommensgrenzen bei der Rot-Weiß-Rot Card: „Eine derartige Senkung öffnet, wie auch bei sämtlichen Tourismuskontingenten, nur der Lohn- und Gehaltsdrückerei sämtliche Türen und Tore. Mit Sicherheit ist das kein Beitrag zur Verbesserung der ohnehin herausfordernden Arbeitsbedingungen.“

Der Schattenwirtschaft im Tourismus einen Riegel vorschieben

Als durchaus positiv sieht Tusch die Bemühungen der zukünftigen Regierung einer Schattenwirtschaft im Tourismus einen Riegel vorzuschieben und zwar mit der Registrierungspflicht für AnbieterInnen von privaten Unterkünften auf Online-Plattformen: „Nur mit gleichen Rechten kann es einen fairen Tourismus geben von dem alle Beteiligten profitieren.“ Auch das Ansinnen gegen „Overtourism“ entsprechende Schritte setzen zu wollen, begrüßt Tusch, da „dies bedeutet, dass in nachhaltigem und qualitativ hochwertigem Tourismus die Zukunft liegt. Qualität muss immer vor Quantität kommen. Dafür sind auch die Beschäftigten im Tourismus seit Jahren ein verlässlicher Garant“. Hierzu gelte es natürlich die Rahmenbedingungen bestmöglich weiterzuentwickeln.

Gespräche auf Augenhöhe gefordert

In Zusammenhang mit der von der Regierung geplanten Attraktivierung und Verbesserung der Lehrausbildungen, verweist Tusch auf die in Kürze beginnenden Kollektivvertragsverhandlungen: „Hier können die Arbeitgeber zeigen, welchen Wert zukünftige Fachkräfte für sie haben. Lehrlingsentschädigungen sind immer noch Aufgabe der Sozialpartner.“

Positiv wertet Tusch, dass „die Regierung unsere Forderungen bezüglich der MitarbeiterInnenunterkünfte und Auszeichnung von vorbildlichen Arbeitergebern in ihr Programm übernommen hat. “Auch in Zukunft stehen wir als Gesprächspartner den künftigen Ressortverantwortlichen der kommenden Regierung selbstverständlich jederzeit zur Verfügung“”, hält er abschließend fest.

PA/red

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