Kurzurlaub im Belvedere

Neu, neu, neu: 4-EUR-Online-Ticket im Juli, zwei neue Gemälde von Gustav Klimt, ein Atelier für Kunstvermittlung, mehr Barrierefreiheit, digitaler Audioguide
© Belvedere, Wien

Kurzurlaub um 4 EUR – mit diesem Angebot öffnet das Obere Belvedere am 1. Juli wieder seine Türen. Die unfreiwillige Schließzeit ist gut genutzt worden: Die Sammlungsausstellung wurde aktualisiert, die technische Infrastruktur verbessert, ein neues Atelier für die Kunstvermittlung fertiggestellt. In den Sommermonaten wird ein Vermittlungsprogramm angeboten, das den Blick auf Österreich und die neun Bundesländer lenkt. Für alle, die gern tiefer in die Kunstgeschichte eintauchen, gibt es ab sofort den Audioguide per App am eigenen Smartphone.

Stella Rollig, Generaldirektorin des Belvedere: „Das Obere Belvedere mit der einzigartigen Architektur und der weltberühmten Kunstsammlung steht bereit, um in diesem Sommer neu entdeckt zu werden. Kein anderes Museum kann einen nur annähernd so profunden Überblick zur österreichischen Kunst bieten.“

© Johannes Stoll, Belvedere, Wien

Die Neuhängung der Sammlung im Oberen Belvedere bietet eine facettenreiche Erzählung von achthundert Jahren österreichischer Kunstgeschichte. In vielen Sammlungsbereichen gibt es Neues zu sehen, dabei handelt es sich um Neuankäufe oder neue Leihgaben. Inhaltliche Schwerpunkte wurden in den Sammlungsbereichen Barock, Biedermeier und Wien um 1900 gesetzt. Eine lockere Hängung erhöht die Qualität des Besuchs und erleichtert die Einhaltung der Distanzregeln.

Besonders hervorzuheben sind zwei neue Leihgaben der Gustav Klimt | Wien 1900 – Privatstiftung (Klimt-Foundation). Das Direktorium der Stiftung, Peter Weinhäupl und Sandra Tretter, ermöglicht die Präsentation von Klimts Gemälden Freundinnen (1907) und Mädchen in Grün (um 1898). Die Braut (1917/18), ebenfalls eine Leihgabe der Klimt-Foundation, wird weiterhin im Belvedere zu sehen sein.

© Johannes Stoll, Belvedere, Wien

Dem Motto „Urlaub in Österreich“ folgend wurde ein eigener Raum für die Sommerfrische gestaltet, mit drei der berühmten Landschaftsbilder, die Gustav Klimt am Attersee gemalt hat: Forsthaus in Weißenbach I (1914), Schloss Kammer am Attersee (1909/10) und Allee zum Schloss Kammer (1912). Das Landhaus am Wasser (um 1908) von Koloman Moser und Schwimmbad (1905) von Ludwig Ferdinand Graf komplettieren den Sommerausflug.

Im Bereich der Barockkunst können die beliebten „Charakterköpfe“ von Franz Xaver Messerschmidt wieder im Seitenoktogon des Schlosses bewundert werden.

Im zweiten Obergeschoss ist die weltweit größte Biedermeiersammlung zu sehen. Zusätzlich wurde nun ein Raum zur Gänze der Porträtmalerei gewidmet, mit Werken der bedeutendsten Porträtisten der Biedermeierzeit wie z. B. Ferdinand Georg Waldmüller, Franz Eybl und Friedrich von Amerling.

© Johannes Stoll, Belvedere, Wien

Ebenfalls im zweiten Obergeschoss sind jene zwei Werke zu bewundern, die im vergangenen Jahr aus den Erlösen des Fundraising-Dinners angekauft wurden: Vogelflug (1951/52) von Erika Giovanna Klien und Die Friedensengel (1944) von Greta Freist.

Wer den Kurzurlaub im Belvedere für eine Reise ins Mittelalter nutzen will, sollte sich die Im Blick-Ausstellung Der Meister von Mondsee anschauen, deren Laufzeit bis 13. September 2020 verlängert wurde. Ebenfalls noch zu sehen ist die zeitgenössische Intervention von Renate Bertlmann in der Reihe Carlone Contemporary.

Während der Sommermonate werden neun Museumsspaziergänge angeboten, bei denen Geschichten aus den Bundesländern in Verbindung mit der Sammlung des Belvedere erzählt werden.

© Ouriel Morgensztern, Belvedere, Wien

Neu ist ein digitaler Audioguide für ein intensives Kunsterlebnis. 120 Werke werden über die Handy-App Smartify angeboten: App runterladen, Bild mit Handy scannen und in die Geschichten zum Werk eintauchen. Die kostenlose App gibt es für Android und iOS.

Geöffnet ist das Obere Belvedere täglich von 10 bis 18 Uhr. Das Belvedere beteiligt sich auch an der Sommeraktion der BundesMuseenCard. Vom 1. Juli bis 15. September kostet diese Karte für je einen Besuch in allen acht Bundesmuseen 19 statt 59 EUR. Erhältlich an den Belvedere-Kassen und unter www.bundesmuseencard.at.

2. 7. 2020 / gab
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