“Hotellerie benötigt mehr Unterstützung”

Andrea Fuchs, General Manager des Hotel Sans Souci Wien, über die Herausforderungen in der Corona-Krise.
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Wie mühevoll ist es für Sie, sich durch die Corona-Krise zu quälen?
Unsere Skype und Zoom Konferenzen werden immer routinierter. Am Anfang sprachen alle durcheinander, hatten nur ein Bild und keinen Ton oder umgekehrt. Die persönliche Begegnung weder mit Gästen noch mit Mitarbeitern können diese Konferenzen nicht ersetzten, die Menschen fehlen mir schon sehr.
Alles nur von der Ferne zu koordinieren ist sehr ungewohnt, es verlangt extreme Präzision im Ausdruck und der Erklärung.
Welche konkreten Maßnahmen haben Sie gesetzt?
Der schmerzhafteste Schritt war die Kündigung von 33 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen. Mit 52 Teammitgliedern gingen wir ab 1. April in die Kurzarbeit. Da die wichtigsten Märkte für uns bislang USA und UK waren, erwarten wir eine sehr, sehr langsame Erholung.
Derzeit arbeiten wir an einer Adaptierung unseres Produktes, wir versuchen die geänderte Erwartungshaltung der Gäste nach Corona zu berücksichtigen.
Unsere Mitarbeiter produzieren Lernvideos zu verschiedenen Themen, diese werden über einen internen Youtube Kanal zur Verfügung gestellt, wir haben für alle Mitarbeiter einen BUSUU Sprachlernapp Zugang gekauft und ermutigen alle, ihre Fremdsprachen zu verbessern.
Wir halten an unserem Morning Line-up um 10.45 fest, alle Abteilungsleiter hören sich über Skype.

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Was glauben Sie – wird die bislang bekannt gemachte Unterstützung von Staat und Banken reichen?
Nein, da sich die Grenzöffnungen zeitlich  immer weiter verschieben, wird gerade in der Wiener Hotelerie mehr Unterstützung nötig sein.
Wie ergeht es Ihnen persönlich in dieser Situation?
Ich merke schon, wie zügig manche Büroarbeiten im Homeoffice erledigt werden können, ich denke, ich werde mir in Zukunft ein paar Stunden pro Woche einteilen, um konzentriert einiges abzuarbeiten.
ABER – die Menschen fehlen mir, der direkte Kontakt zu Gästen und Mitarbeitern, das unkomplizierte bei jemandem Vorbeischauen und etwas klären.
Infos: www.sanssouci-wien.com
red

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