Für Tourismus hat Krise erst begonnen

In einer Online-Präsidiumssitzung entwickelte die ÖHV konkrete Hilfsmaßnahmen zu Rettung bedrohter Arbeitsplätze in Hotels.
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ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer

Eine aktuelle Branchenbefragung der Österreichischen Hoteliervereinigung führt die dramatische Situation im Tourismus vor Augen: Im Durchschnitt beziffern die Arbeitgeber den Umsatzverlust durch Corona bisher mit 1,2 Mio. Euro pro Betrieb. Für das Gesamtjahr wird mit Umsatzrückgängen gegenüber dem Vorjahr um 46 % gerechnet. 69% der Betriebe sind sicher, dass sie die Verluste 2021 nicht ausgleichen können. Die Umfrage ist repräsentativ für die Qualitätshotellerie.

Für Tourismus hat Krise erst begonnen

„Wie es aussieht, kommen wir nicht mit einem blauen Auge aus der Krise und auch nicht mit zwei. Wir müssen froh sein, wenn wir das irgendwie überstehen“, bringt ÖHV-Präsidentin Michaela Reitterer die Auswirkungen der ersten Covid-19-Phasen auf Österreichs Tourismus auf den Punkt: „Denn auch wenn wir bei den Infektionen den Peak schon überschritten haben: Für den Tourismus ist das erst der Anfang eines Weges durch ein langes, finsteres Tal.“

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Zweigleisiges Hilfsprogramm: Restart erleichtern & Gestrauchelten die Hand reichen

Die Branche braucht die bedingungslose Unterstützung der Politik: „Wir sehen Licht am Horizont auf dem Weg zurück in eine Selbständigkeit. Da brauchen die Unternehmer rasch konkrete Informationen, wie Hotels und Thermen wieder öffnen können. Betriebe, für die das nicht reicht, müssen wir perfekt absichern. Wir müssen ihnen beim Stopfen der Löcher helfen, die der Covid-19-Virus in ihre Bilanzen gerissen hat.“ Die ÖHV hat aus dem Feedback von Mitgliedern ein Corona-Hilfspaket für den Tourismus, Zulieferer und Auftragnehmer entwickelt: „Das haut hin, wenn alle anpacken.“

Mit mehr Durchblick Mitarbeiterplanung ermöglichen

Allem voran stellt das ÖHV-Präsidium den Wunsch nach mehr Orientierung: „Da geht es um wichtige Fragen etwa zu Wellnessbereichen, aber auch zu Buchungen internationaler Gäste“, verweist Reitterer auf dringend benötigte Informationen: „Auf der Basis kann kein Unternehmen Mitarbeiterverträge ausstellen“, warnt sie bei allem Verständnis für die aktuellen Prioritäten vor den Folgen der fehlenden Planbarkeit: „Das geht besser.“

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Ganzes Maßnahmenbündel nötig, um langfristige Corona-Schäden zu minimieren

Das ÖHV-Präsidium schlägt ein ganzes Bündel konkreter Maßnahmen vor, von der Ausweitung von Kurzarbeit und Fixkosten-Übernahme, der Möglichkeit eines Verlustrücktrags, spürbaren befristeten Lohn- und Umsatzsteuersenkungen, ausreichend dotierte Kampagnen für Nah- und Fernmärkte auf Jahre hin, die Reparatur der AfA im Rahmen der nächsten Steuerreform und anderes mehr.

Den gesamten Maßnahmenkatalog mit den Vorschlägen des ÖHV-Präsidiums zur Überwindung der wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 auf Österreichs Tourismus, seine Mitarbeiter, Zulieferer und Auftragnehmer finden Sie hier zum Download; © ÖHV

5. 5. 2020 / gab / apa

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