Brexit-Befürworter braucht nun EU-Arbeitskräfte

Liberales Einwanderungssystem wäre "ein Plus für die Wirtschaft und das Land"
© Pixabay

Rund fünf Monate nach dem finalen Brexit will einer seiner überzeugtesten Befürworter bereits zurückrudern. Der Chef der britischen Pub-Kette JD Wetherspoon, Tim Martin, benötigt dringend Personal aus dem Ausland. Er möchte Arbeitskräfte aus der EU einstellen. Martin befürworte ein liberales Einwanderungssystem. Gleichzeitig rief er die konservative Regierung dazu auf vereinfachte Visa-Regeln einzuführen.

Arbeitermangel

Seit der Wiedereröffnung von Pubs und Restaurants haben Gastronomen zunehmend Probleme, geeignetes Personal zu finden. Der Branchenverband UK Hospitality geht von einem Mangel von rund 188.000 Arbeitskräften aus. Viele haben während der Lockdowns die Branche gewechselt oder das Land verlassen.

Werbung für Brexit

Pub-Chef Martin hatte vor dem Brexit-Referendum massiv für den EU-Austritt seines Landes geworben. Die Freizügigkeit für Menschen aus der EU nach Großbritannien und umgekehrt ist seit dem Brexit vorbei. Stattdessen sind komplizierte Anträge und teure Visa-Verfahren notwendig, um einen Job im Vereinigten Königreich aufzunehmen. Viele Arbeiter haben das Land verlassen. Zuletzt häuften sich Berichte von Europäern, die bei der versuchten Einreise an der britischen Grenze abgewiesen wurden. EU-Bürger, die bereits vor Ende 2020 in Großbritannien gewohnt haben, können sich noch bis Ende Juni auf das sogenannte Settlement Scheme bewerben. Diese räumt ihnen weitgehend die gleichen Rechte im Land  ein wie vor dem Brexit.
APA/red

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